Fragen an Dr. Foeldvari zu Covid-19

Spielt eine Grippe-Infektion / Covid 19 eine Rolle in der Behandlung von Patienten mit rheumatischen Erkrankungen mit immunmodulierenden Medikamenten?
Wir haben erfreulicherweise bei Patienten in der Kinder- und Jugendrheumatologie keine Änderungen der Medikation vornehmen müssen. Die beste Vorbeugung gegen einen schweren Verlauf ist eine gut kontrollierte Grunderkrankung.

Werden hierzu Umstellungen der Medikation vorgenommen oder gar ausgesetzt?
Es werden keine Medikamente ausgesetzt oder umgesetzt.

 

Sind an Rheuma erkrankte Kinder besser dran, wenn sie nicht in die Schule/Kita gehen?
Schule ist Arbeit. Patienten, die stabil eingestellt sind, können gerne zur Schule gehen. Man würde empfehlen, dass Patienten mit Basistherapie oder Biologikum, in der Schule eine FFP2-Maske tragen. Der Besuch einer Kita ist schwieriger, aber hier würde man auch Patienten, die eine gut kontrollierte Erkrankung haben, hinschicken,

Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis, die keine Medikation oder nur ein nicht-steroidales Antirheumatikum nehmen, sind genau so gesund, wie Kinder ohne die Diagnose von juveniler idiopathischer Arthritis.

 

Haben Sie schon Erfahrungen mit Patienten, die an Covid 19 erkrankt waren/sind?
Wie war der Verlauf? Welche Maßnahmen haben Sie ergriffen?
Wir haben bei uns noch keinen erkrankten Patienten gehabt.

 

Sind Kinder anders als Erwachsene bei einer Grippe betroffen?
Kinder mit rheumatischen Erkrankungen haben meistens keine anderen chronischen Erkrankungen, deswegen verlaufen teilweise Infekte milder.

 

Welche Impfungen, wenn überhaupt, würden Sie als Vorsichtsmaßnahme zum Thema Grippe empfehlen?
Wir empfehlen eine Grippe-Impfung für jeden, aber besonders jenen Patienten, die eine Basismedikation oder ein Biologikum nehmen. Eine Pneumokokken- und Meningokokken-Impfung ist für Patienten mit Basistherapie oder Biologikum sinnvoll.

 

Wie beurteilen Sie die Einstellung der Kinder zum Thema Corona? Sind sie vorsichtig, einsichtig, vernünftig, angestrengt, verängstigt?
Die meisten unserer Patienten haben einen realistischen Umgang, sie tragen Masken und halten Abstand, wie empfohlen.

 

Wie beurteilen Sie das Verhalten der Eltern zum Thema Corona? Sind sie übervorsichtig, fahrlässig, etc.?
Die meisten Eltern sind einsichtig und halten sich an die Empfehlungen.

 

Haben Sie zur Zeit weniger Patientenbesucher?
Wir haben genau so viele Patienten, wie vorher.

 

Welche Vorsichtsmaßnahmen haben Sie in Ihrer Praxis getroffen?
Wir haben Maskenpflicht für die Patienten. Mitarbeiter arbeiten mit FFP2-Masken. Wir haben Arbeitsprozesse räumlich entzerrt und den Wartebereich vergrößert, so dass der Abstand zwischen verschiedenen Patienten und Eltern ausreichend ist.

(Das Interview fand durch Frau Renner von Nik-ev statt.)